Vor knapp 8 Jahren begann ein großes Abenteuer für mich mit der Klosterbäckerei in Wettenhausen.
Dieses Kapitel wird nun geschlossen.
Das Kloster in Wettenhausen und das St. Thomas Gymnasium benötigen eine neue Heizung, diese wird mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben werden und die damit erzeugte Wärme über ein Nahwärmenetz bereitgestellt. Was sehr löblich ist und sicherlich große Vorteile mit sich bringt.
Unser alter Dampfbackofen erhält sein feuriges Gemüt über einen Ölbrenner. Mit der Entfernung der Heizung im Kloster fallen natürlich auch die Öltanks weg und der Kamin wird still gelegt.
Wir hatten mehrere Szenarien geprüft, wie z. B. einen separaten Tank nur für den Ofen, der Umbau auf Gas, ein Elektroofen usw. Aber letztendlich bleiben einige unlösbare Probleme. Wenn nur noch der Backofen am Kamin angeschlossen ist, muss der Kamin vor Versottung geschützt werden. Um das zu gewährleisten müsste der Ofen wöchentlich über mehrere Stunden laufen. Das können wir nicht mehr stemmen. Dazu kommen etliche Auflagen z. B. Brandschutz, Emissionsrichtlinien usw. Weiterhin können wir keinen neuen Gasanschluss legen, das würde gleich zwei Probleme bereiten und ein Elektroofen kommt leider auch nicht in Frage, da weder die Elektroanschlüsse dafür geeignet sind, noch wäre das ganze wirtschaftlich darstellbar.
In Absprache mit dem Kloster Wettenhausen wird die Klosterbäckerei nun endgültig stillgelegt. Sie kann mit den sich ändernden Zeiten nicht mehr Schritt halten.
An dieser Stelle möchte ich mich jedoch sehr herzlich bedanken bei den vielen Freunden und Helfern, die mich in dieser Zeit unterstützt haben:
Allen voran das Kloster Wettenhausen selbst, mit Schwester Amanda und Ihren Mitschwestern, Olaf, Monika, Michael, Hubert und Anja. Dem gesamten Freundeskreis des Klosters Wettenhausen für deren Unterstützung. Ganz besonderen Dank auch an Kalle und seine Frau Martina für Ihre Unterstützung und Ihren Arbeitseinsatz bei so mancher Veranstaltung. Meiner Familie möchte ich danken, die immer wieder mitgeholfen hat und eingesprungen ist wenn Not am Mann war. Dank auch an die Fa. MiWe, Baeltec, Seewer Rondo, Ahlborn und Eberhardt. Ein Dank an die Handwerkskammer in Augsburg, die Bäckereien Böhm und Kröner und an die Akademie des deutschen Bäckerhandwerks in Weinheim. Vielen Dank an die vielen Profi- und Hobbybäcker*innen, die mit Rat und Tat zur Seite standen und mir geholfen haben und mich vieles gelehrt haben. Meinen herzlichen und aufrichtigen Dank an alle Besucher*innen, Kund*innen und Kursteilnehmer*innen, die unser Brot und unsere Backwaren sehr geschätzt haben und mit ihren Spenden zum Erhalt des Klosters beigetragen haben. Mein Dank geht auch an die Presse und die Reporter*innen und Journalist*innen, die mich und die Bäckerei über die Jahre begleitet haben und wirklich immer sehr schöne Artikel verfasst haben. Großen Dank auch an alle, die ich hier nicht namentlich erwähnt und höchstwahrscheinlich unabsichtlich vergessen habe, aber deren Hilfe mir sehr viel wert war.
Ob wir heuer noch einmal den Ofen anwerfen werden und ein letztes Mal gemeinsam backen ist derzeit noch fraglich. Wir planen derzeit ein Abschiedsbacken am traditionellen Adventmarkt. Es kommt aber auch darauf an, wie gut die Bauarbeiten voranschreiten werden und ob zeitlich alles hinhauen wird. Falls es noch einmal das original Wettenhausener Klosterbrot aus unserem Dampfbackofen geben wird, erfahrt Ihr es hier, bei Facebook oder über die Lokalzeitung.
Euer Klosterbäcker Stefan
Das ist so schade ,das die Aera Dampfbackofen zu Ende geht ,Du hast soviel Energie darein gesteckt .ich wünsche Dir noch eine gute Zeit im Kloster
LG Michaela
Das ist wirklich bedauerlich, aber das ist leider der Lauf der Dinge.