Jaaa die Seele. Urschwäbisches Kulturgut, schmackhaft und knusprig. Ich liebe Sie und finde in meinem niederbayerischen Exil nur seehr wenige Bäcker die Seelen noch von Hand machen (mal abgesehen davon, dass in diesem Teil Bayerns die Seele eigentlich nicht wirklich verbreitet ist.)

Also selberbacken! Und dieses mal nach einem neuen Rezept:

Dinkelsauerteig

• 50 g Dinkelmehl 630
• 50 g Wasser
• 1 g Anstellgut vom Weizensauer

Alles gut verrühren und bei ca. 27°C mindestens 12 h reifen lassen

Hauptteig

• 100 g Dinkelsauerteig
• 300 g Wasser
• 200 g Dinkelmehl 630
• 250 g Weizenmehl 550
• 7,5 g Hefe
• 10 g Salz
• 7,5 g aktives Backmalz

Sauerteig und Wasser in die Knetschüssel geben, die Hefe hinzugeben und die restlichen Zutaten.

Beim Kneten müsst ihr etwas aufpassen, lieber länger im langsamen Gang (10 Minuten) und nur kurz im schnellen Gang (2 Minuten). Dinkel ist sehr empfindlich gegen Überknetung. Der Teig muss sich vollständig vom Schüsselrand lösen und gut ausgeknetet sein!

Nach dem Kneten gebt Ihr den Teig in eine Schüssel und lasst ihn 2-4 h bei Raumtemperatur reifen. Ihr könnt Ihr nach 2 h mal aufziehen falls ihr ihn länger reifen lassen wollt, das stabilisiert das Glutengerüst und bringt etwas Sauerstoff in den Teig.

Anschließend kippt Ihr das ganze auf eine nasse Arbeitsfläche, zieht den Teig noch einmal auf und stecht mit nassen Händen die Seelen ab. Wie das geht habe ich euch bereits in einem Video aus der Klosterbackstube gezeigt.

Die Seelen gebt Ihr auf ein Blech und bestreut sie mit Salz und Kümmel oder wenn man das nicht mag mit verschiedenen Saaten (Sesam, Mohn, etc.)

Anschließend werden die Seelen OHNE Schwaden bei 230-240°C ca. 20 Minuten goldbraun ausgebacken.

Natürlich könnt Ihr auch Wasserwecken daraus formen, wenn euch das lieber ist. Dazu nehmt Ihr einfach mit der linken Hand ein Stück Teig in der Schüssel, zieht es etwas nach oben und zwickt es mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand ab. Fertig ist der Wasserwecken!

Gutes Gelingen!

PS: Seelen schmecken am besten frisch und mit etwas Butter 😛